Praxis des Dialogs

«Wenn ich die Welt mit Ihren Augen sehe und Sie die Welt mit meinen Augen sehen, werden wir beide etwas erkennen, das wir alleine niemals entdeckt hätten.»

– Peter Senge

Die Dialogteilnehmenden sitzen im Kreis, der einzigen Sitzanordnung, in der alle einander auf Augenhöhe sehen können, und in der jeder Sitzplatz gleichwertig ist. Dies schafft sichtbare Transparenz und ein Gefühl von Verbindung und Gleichwertigkeit zwischen den Anwesenden. In der Mitte des Kreises liegt ein handlicher Gegenstand, das Redesymbol. Wer das Redesymbol ergreift, hat das Wort, alle anderen hören aufmerksam zu.

So einfach die Struktur von Kreis und Redesymbol zu sein scheinen, so wirkungsvoll sind sie, um auch in grösseren Gruppen ein geordnetes, konzentriertes und kreatives Gespräch zu führen.

Die minimale Struktur schafft eine Atmosphäre der Entspannung und fördert gegenseitiges Vertrauen. Die Teilnehmenden fühlen sich frei, das Wort zu ergreifen oder bewusst innezuhalten, um Neues aufzunehmen im wachen Zuhören. So entsteht ein schwer zu fassender, offener Raum, der das kreative Fundament für den Dialog bildet.



Ein Dialog kann in kleinen wie auch grossen Gruppen stattfinden, sei dies mit oder ohne vorgängig definiertem Thema. Es kann auch darum gehen zu erkunden, was die Teilnehmenden aktuell beschäftigt, um darin neue Bezüge und Sinnzusammenhänge zu entdecken.

Im Dialog geht es zudem immer auch darum, sich des eigenen wie auch des kollektiven Denkens und Gesprächsverhaltens bewusst zu werden. Auf diese Weise geschieht individuelle wie kollektive Bewusstwerdung, Entfaltung und Entwicklung.